Heidulf Gerngross, geboren November 1939 in Kötschach-Mauthen, 1957 Tischlergeselle/Werkschulheim Felbertal, 1958 Matura, 1958-1961 Studium Architektur Wien, 1961-1962 Weltreise, 1962 Studium Malerei in Tokio, 1965-1968 Studium Architektur Graz. Die damaligen Studentenarbeiten von Bernhard Hafner, Konrad Frey, Horst Hoenig, Herbert Murauer, Helmut Richter, Heidulf Gerngross u.a. werden als Grundlage der „Grazer Schule“ genannt. 1968-1972 Studium Urban Land Economics UCLA Los Angeles/USA.
Sein allererstes Bauwerk war die Materialisierung der Sprache in Form eines rechten Winkels, es entsteht das Raumalfabet mit 24 Positionen. 1978 wird sein erstes Buch, das „Volksbuch“ gedruckt, zum Teil im Raumalfabet.
Zuvor 1976 Gründung des Architekturbüros Gerngross-Richter mit Helmut Richter. Anfang 80er- Jahre Realisierung eines Zubaus beim Haus Königseder/OÖ, es gelingt ihnen die Schaffung eines Schlüsselwerks der österreichischen Architektur-Szene. Gerngross plant u.a. mehr als 300 Sozialwohnungen in Wien, darunter die 1. Wiener Loft Siedlung. 1995 entdeckt er ein Design-Molekül, das er „Archiquant“ nennt. Er entwirft damit fortan Architekturen, Möbel, Schmuck und in Form eines Baukastens ein Alfabet der Architektur, benannt nach seinem jüngsten Sohn, „Weltbaukasten Vinzenz“.
2002 war Gerngross Österreich-Vertreter bei der Architektur Biennale in Venedig. Seine dafür entworfenen Bauten casa privata, sphera indefinita und aula discorsiva standen im Mittelpunkt seiner Ausstellung. Das Architekturmodell capella bianca wurde gezeigt und daraufhin vom MAK Wien angekauft.
Im August 2007 Eröffnung der Gerngross-Säule von Franz West, realisiert vom Kulturamt der Stadt Wien, MA 7. Es handelt sich um ein Denkmal von Franz West am Fuße der Rahlstiege in Wien-Mariahilf für seinen Freund Heidulf Gerngross.
2008 erhielt Gerngross den Preis der Stadt Wien für sein architektonisches Werk.
Gerngross archistriert 2009 in seiner Ausstellung „Das Spiel der Mächtigen“ u.a. Franz Wests Nageltower im MAK Wien.
Die allererste Ausstellung von Heidulf Gerngross, gemeinsam mit Ulf von Maydell, war 1962 in der Ginza Gallery, Tokio/Japan. Teilnahme an Gemeinschaftsausstellungen u.a. 2003 im Austrian Cultural Forum, NYC/USA, 2005 im Kunsthaus Zug/CH und 2011 im Schusev State Museum of Architecture, Moskau/Russland.
Heidulf Gerngross ist Vater von sechs Kindern, er lebt und arbeitet in Wien.